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Spezielle Schülerfirmenpädagogik

Schülerfirmen als Bestandteil und Erweiterung des Unterrichts werden in allen Schulformen immer bekannter und beliebter. Ziel dabei ist es,  den SchülerInnen die praxisnahe Aneignung sozialer, personaler, methodischer und fachlicher Kompetenzen zu ermöglichen. Eine eigene Geschäftsidee umzusetzen erhöht das Gefühl von Selbstwirksamkeit. Es motiviert und fördert die Verantwortungsbereitschaft. Ob beim Verkauf im Pausenkiosk, der Herstellung von Schokolade oder der Entwicklung von Webdesign, SchülerInnen sammeln wichtige Erfahrungen in der Zusammenarbeit. In einer Schülerfirma arbeiten sie weitgehend selbstständig in selbstentwickelten Abläufen und Routinen. Zudem lernen sie Probleme zu lösen und anderen zu erklären.

Messestand einer Schülergenossenschaft
"GenoGenial" Messe

Eine Schülergenossenschaft ergänzt die Vorzüge der Schülerfirmendidaktik durch die Orientierung an der Gesellschaftsform der Genossenschaft. Sie bietet damit einen klar umrissenen rechtlichen und organisatorischen Rahmen. Die demokratische Verfasstheit, die Mitgliederversammlung, die eigene Beteiligung der SchülerInnen in Form einer kleinen (Geld-)Einlage und die Besetzung der Gremien Vorstand und Aufsichtsrat bieten aus pädagogischer Sicht ideale Bedingungen für einen schülergesteuerten und handlungsbasierten Lernprozess.

Die Lehrkräfte werden von Seiten der regionalen Genossenschaftsverbände mit Unterrichtsmaterial und Vorlagen unterstützt. Es werden zudem Workshops für die Lehrkräfte, Partnergenossenschaften und SchülerInnen zur Vorbereitung und Begleitung von Schülergenossenschaft angeboten. Die Auswertung der laufenden Projekte zeigt, dass es vielen LehrerInnen in diesen Lernprojekten gelingt, in die Rolle eines beobachtenden und assistierenden Lernbegleiters zu schlüpfen. Die Unterstützung von außen bei den wirtschaftlichen und formalen Aspekten erlaubt den Lehrkräften, sich auf die pädagogische Konzeption, Begleitung und Beobachtung des Projekts zu konzentrieren.

Ein Schüler präsentiert selbstgekelterten Apfelsaft
Genossenschaftlicher Apfelsaft

Das genossenschaftliche Prinzip der Selbstverantwortung eignet sich bestens, die Arbeit in einer Schülergenossenschaft auch an den Zielen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung auszurichten. Gemäß dem Dreieck der Nachhaltigkeit treten hierbei neben die ökonomische Verantwortung noch die soziale und ökologische Verantwortung. Durch die demokratische Organisation üben sich die SchülerInnen im fairen Umgang miteinander. Die gemeinsamen Ziele machen eine kooperative Einstellung unumgänglich, belohnt wird diese Haltung durch gemeinsame Erfolge und Spaß an der Arbeit. Das Prinzip Fairness lässt sich auf die Beziehung zu Lieferanten und Kunden ausdehnen. Bei der Produktwahl oder der Entscheidung für Lieferanten können zudem ökologische Kriterien herangezogen werden. Damit kann eine Schülergenossenschaft auch zum Verständnis ökologischer Probleme und zum aktiven Umweltschutz an der Schule beitragen.